Die HEIDEGG HOME STORY
Schloss Heidegg hat sich herausgeputzt und wartet mit neuen Attraktionen auf: unter anderem mit Hör- und Lesegeschichten über das Glück und Elend der letzten Schlossbewohnerinnen.
Nach jahrelanger Vorbereitung macht Schloss Heidegg die Wohnräume der letzten adligen Familie, die das Gebäude besass, der Öffentlichkeit wieder zugänglich. Wer heute durch die sechs Zimmer des dritten Stockwerks geht, meint plötzlich, die Bewohnerinnen seien eben erst verreist: Noch liegen neben dem Himmelbett von Caroline, Mutter von vier Töchtern, die das Schloss 1875 einem Gelfinger Bauern abkaufte, Schmerztabletten und Rosenkranz; das silberne Geschirr im Esszimmer ist nicht weggeräumt; im Korridor, eingespannt in eine Schreibmaschine, steckt ein angefangener Brief – als wäre die Zeit stillgestanden.
Tatsache ist, dass die Pfyffer von Heidegg, die einst kein Fest ausliessen, ihr Juwel 1950 dem Kanton Luzern verschenkten, aus schierer Not, weil sie kein Geld mehr hatten - und dafür vom Staat eine jährliche Rente erhielten, die Luzern, Schnitter Tod wollte es so, nur drei Jahre lang zu entrichten hatte. Erhalten und gepflegt wird das Gelfinger Schloss im Auftrag des Kantons von einem privaten Verein, der Vereinigung Pro Heidegg. Deren langjähriger Geschäftsführer und Kurator, Dieter Ruckstuhl, ausgebildeter Historiker, ist Initiator der jüngsten Renaissance. „Ich suchte einen Weg“, sagt er, „die Räume neu zu beleben, einerseits mit den Stoffen von einst, hohen Vorhängen, echten Polstern, alten Lampen, andererseits mit den wahren Geschichten derer, die bis 1953 hier gelebt hatten.“ Also wandte sich Ruckstuhl an die Luzerner Szenografen Ralph Eichenberger und Catherine Huth, die 2017 bereits für die künstlerische Umsetzung der beliebten Heidegger Turmkellergeschichten verantwortlich gezeichnet hatten, und an den Zofinger Innendekorateur Silvio Bucher. Gemeinsam entwarfen sie ein Konzept und zogen schliesslich den Seetaler Journalisten Erwin Koch bei.
Das Resultat, geprägt von Charme und Liebe zum Detail, lässt sich sehen und hören: In allen sechs Räumen, vom Damen- bis zum Herrenzimmer, breiten die Pfyffer von Heidegg ihre Freuden und Nöte aus, gesprochen von professionellen Schauspielerinnen, meisterhaft in Töne gesetzt vom bekannten Luzerner Hörspielregisseur Buschi Luginbühl. Und Mathilde, die Älteste der Familie, gestorben im Juni vor siebzig Jahren, ruft zu jeder vollen Stunde mit rauer Stimme in den Salon Jaune - und lacht und zankt mit Eltern und Schwestern, mal böse und gemein, mal scherzhaft und sanft: Die letzten Pfyffer von Heidegg (1875 bis 1953) packen ihre Geheimnisse aus - ein Vergnügen für Heutige jeden Alters.
Medien:
Tele1, Radio SRF, Luzerner Zeitung (online), Luzerner Zeitung (E-Paper), Seetaler Bote (E-Paper), Seetaler Bote (online)
Bildimpressionen eichenberger'szenografie
Statements Ende April 2023:
Nebst der Show, die unglaublich gut dargestellt ist, vor allem durch die Beleuchtung der Bilder, sind die anderen Räume mit viel Liebe zum Detail gestaltet. (Paar, 70)
Guter Mix zwischen Interaktion und Geschichte. Die Kinder sind begeistert. (Begleitperson mit Kindern)
So toll gemacht. Genau so etwas hat es gebraucht, damit es lebendig erscheint. (Dame)
Einzigartig, sehr beeindruckend. (Herr, 40)
Das ist einfach phänomenal. (Herr, 70)
Anfang Mai 2023:
Sehr cool, wir haben uns fast schon als Teil der Familie gefühlt. (Mutter und 2 Kinder)
Sehr tolle Aufmachung, viele Details, die es ausmachen. (Paar)
Ich habe mich in jedem Raum sehr wohl gefühlt, hätte noch lange dort verweilen wollen. (Herr, 20)
Die elektrifizierten Lampen schaffen eine ganz besondere, angenehme Stimmung. (Dame, 20)
Mitte Mai 2023:
Es hat mir sehr gefallen; ich liebe die Geschichten und Dialoge. (Dame mittleren Alters)
Sehr beeindruckend, auch die Arbeit, die dahinter steckt, um so ein grandioses Erlebnis zu haben. (Paar)
Wirklich toll, sehr schön inszeniert und wervolle Informationen, die man erhält - einfach der Hammer. (Herr, 50)
Die Heidegg Home Story ist erste Sahne! (Herr, 50)
In breitem Berndeutsch: Mer hed wörklech s' Gfüu, me tschauppi Pfyffers diräkt i d Wohnig. (Zwei Damen, 65)
Starten Sie Ihren Schlossbesuch mit einer geheimnisvollen Inszenierung zur Schlossgeschichte.
"Ganz speziell, diese Art habe ich noch nie gesehen." (Dame, 60)
"S'isch super gsii, sie (die Kinder) sind mucksmüüsli schtill gsii. E super Idee, emol öppis ganz anders." (Eltern mit Kindern)
"Grossartig gemacht, auch das ganze Raumerlebnis, das man hat, ist grandios." (Mutter, 35)
Forschungen zum Heidegger Fotoarchiv haben einen reichhaltigen Bestand an historischen Aufnahmen zutage gefördert. Die älteren stammen aus der Zeit der letzten privaten Besitzer, der Familie Pfyffer von Heidegg-Slidell. Von der Daguerreotypie um 1850 über Papierabzüge bis zu den ersten Farbdias um 1950 spiegeln sie facettenreich adliges Landleben. Familie und Gäste liessen sich in arrangierten Szenen und bereits in Schnappschüssen ablichten. Namhafte Fotografen wie Peter Kopp-Weber oder Emil Goetz hielten prunkvolle Pfyffer-Hochzeiten vor der Kapelle fest oder zeigten die Töchter hoch zu Pferd. Auch Bedienstete, Spaziergänge durchs Tobel, geselliges Beisammensein in den Gemächern und kolorierte Schlossansichten und Flugaufnahmen fehlen nicht. In vielen Fällen lassen sich gar, eine Rarität, Entstehungszeit und Namen der abgebildeten Personen ermitteln.
Ab 1950 stiess Schloss Heidegg seine Tore als Museum und Veranstaltungsort für die Allgemeinheit weit auf. Bekannte Fotokünstler wie Ernst Brunner oder Franz Schneider hielten zauberhafte Impressionen und gekonnte Architekturbilder der Heidegg fest.
Ein Dachstock, von dem Kinder träumen.
Der Ort des Schlossturms war früher Gerümpelkammer. Heute ist er bei jedem Wetter ein beliebter Ort zu aktivem Verweilen.
Herzstück ist das Traumschloss mit Kugelbahn. Die vom Musiker und Erfinder Herbert Bättig, Zofingen, entwickelte Spielanlage für Kinder ist in ihrer Art einzigartig. Sie besteht aus drei elliptischen Ebenen, labyrinthischen Kriechgängen und einer geheimnisvoll leuchtenden, ausgeklügelten Kugelbahn. Kinder können in diesem Traumschloss vieles selber tun und immer wieder Neues entdecken: Gänge und Durchgänge erkunden, die Kugeln nach oben befördern und ihnen und den Klängen nachklettern, Wände versetzen...
Zwei weitere spannende Elemente ergänzen die Kugelbahn: Die Kissenschlacht und die Softbausteine.
Das Drachental Seetal hat 2018 seine Tore für Familien und Interessierte geöffnet. Seither können Sie sich im Seetal auf die Suche nach Drachenspuren begeben. Zum Beispiel und ganz besonders im Schloss Heidegg, im Arbeitszimmer des Drachenforschers Ambrosius Ferdinand Sigismund Maria von und zu Drachenfels. Hier ist der Sitz der Seetaler Hochschule für Drakologie.
Die Geschichte vom Drachental ist als faszinierendes Bilderbuch erschienen im Baeschlin-Verlag: Dan Wiener, Andrey Fedorchenko: Die Seetaler Drachen-Saga. Ambrosius Ferdinand Sigismund Maria von und zu Drachenfels. Band 231. Erhältlich am Museumsshop und im Buchhandel.
Kaum wurde die Seetaler Hochschule für Drakologie gegründet, zeigte eine internationale Forschergemeinschaft reges Interesse an der Geschichte und Gegenwart der Seetaler Wasser-, Feuer-, Luftflug- und Feld-Wald-Wiesendrachen.
Auch ausserhalb der Öffnungszeiten können Sie hier online bemerkenswerte Museumsobjekte entdecken, darunter spannende Neuzugänge.
Die Sammlung wurde zum grössten Teil von 1875 bis 1953 durch die Besitzerfamilie Pfyffer von Heidegg zusammengetragen. Hinzu kommen immer wieder erfreuliche Schenkungen.
Sammlungskonzept Schloss Heidegg
Die Porträtsammlung der Familie Pfyffer von Heidegg macht das Selbstverständnis und die Selbstdarstellung einer Schweizer Ratsfamilie anschaulich. Die meisten abgebildeten Objekte sind im Festsaal und im Wohnmuseum zu sehen. Im Festsaal sind sie heute als Ahnengalerie chronologisch gehängt.
Im Wohnmuseum des 3. Obergeschosses zeigen Porträts Mitglieder des Zweigs Pfyffer von Heidegg, gemalt von den bedeutenden Luzerner Kunstmalern Joseph Reinhard um 1800, Xaver Schwegler in den 1870er Jahren sowie der Luzerner Porträtistin Mathilde de Weck-Mayr von Baldegg um 1900.
Im Schlossturm treffen Sie unter anderen alte Luzerner Möbel an. Die letzten Familienmitglieder Pfyffer waren stolz auf ihre Sammlung und konnten durch Verkäufe von Spitzenstücken in der Zwischenkriegszeit und während des Zweiten Weltkriegs finanzielle Engpässe überbrücken. Schloss Heidegg ist eines von wenigen Häusern im Kanton Luzern, das patrizische Wohnkultur bewahrt und zeigt. Eine Verpflichtung in einer Zeit, die historischen Möbeln in modern konzipierten Wohnungen kaum mehr einen Platz zugesteht. Literatur: Walter R.C.Abegglen und Sibylle E. Burckhardt: Das Luzerner Möbel, von der Spätrenaissance bis zum Biedermeier, Verlag Pro Libro, Luzern 2010. Erhältlich am Shop.
Credits: Porträts Gregor Meier, Merenschwand, Möbel Daniel Meyer, Luzern, übrige Objekte Schlossarchiv. Reproduktion nur mit vorgängiger schriftlicher Bewilligung des Schlosskurators und Quellenangabe Sammlung Schloss Heidegg.