Ab 29. April 2023: DIE HEIDEGG HOME STORY. Ein Wohnmuseum wird lebendig.

Kaum irgendwo im Kanton Luzern ist der Wohnkultur einer ehemaligen Patrizierfamilie so eindrücklich zu begegnen wie auf Schloss Heidegg. Ab 29. April 2023 heissen wir Sie willkommen mit einem grundlegend neu inszenierten Wohnmuseum.

Über den Projektfortschritt orientieren wir Sie hier im Laufe des Winters.

 

Finanzierungspartner:

Albert Koechlin Stiftung AKS
Kanton Luzern Swisslos
Ernst Göhner Stiftung
P. Herzog-Stiftung
Josef Müller Stiftung Muri
Kulturförderfonds Region Seetal
eine schweizerische Stiftung


    Informationen zum Wohnmuseum (Stand 2022):

    Das Wohnmuseum im 3. Obergeschoss orientiert sich am Zustand von 1912, als Baronin Caroline Pfyffer-Slidell das Schloss aufwändig renovieren, möblieren und modernisieren liess. Die Möbel und Gemälde stammen aus dem 17. bis 20. Jahrhundert.

     

    • Salle à dîner (Historismus-Stil). Das Tafelsilber ruft Hochzeiten der Familie Pfyffer von Heidegg in Erinnerung.
    • Der westliche Vorraum präsentiert die kürzlich wieder entdeckten englischen Hofuniformen von Georges Pfyffer von Heidegg, dem Sekretär von Königin Victoria und Gemahl seiner Cousine Elisabeth.  
    • Fumoir (Rauchzimmer) des letzten Barons auf Heidegg, Frédéric de Chambrier. Der Neuenburger war preussischer Hauptmann in Berlin. Er brachte das Fell eines russischen Bären nach Heidegg und lebte hier von 1912 bis 1946, zusammen mit Gattin Marie-Louise Pfyffer. Militärische Erinnerungsstücke sind im östlichen Vorraum zu sehen.
    • Salon jaune (Louis XV). Die lebensecht anmutenden Porträts zeigen die letzten privaten Schlossbesitzer in der Zeit um 1900: Ludwig und Caroline Pfyffer von Heidegg-Slidell und die vier Töchter. Mit den ersten neuen, historisierenden Vorhängen aus dem Jahr 2019 ist der Raum das Musterzimmer des Projekts «Vorhang auf!».
    • Boudoir (Empire), das Zimmer der Damen. Die Wände zieren Porträts der Familie Pfyffer von Heidegg aus der Zeit Napoleons. Der Wandel vom Ancien Régime zum bürgerlichen Zeitalter ist an der Kleidung gut ablesbar, nach bunt kommt schwarz.
    • Schlafzimmer (Louis XV) mit dem Bett der Baronin und Bildern ihrer amerikanischen Eltern John Slidell und Mathilde Deslandes.

    Ihre Begleiter im Wohnmuseum: Porträt-Quiz, Porträtführer, Infostelen mit Möbelgeschichten, Führer in Leichter Sprache.


    Turmkellergeschichten

    Starten Sie Ihren Schlossbesuch mit einer geheimnisvollen Inszenierung zur Schlossgeschichte.

    Ungewöhnlich ist der Ort: der über 800-jährige Turmkeller im ältesten Wohngebäude des Kantons Luzern, neuartig die Form: ein animiertes Raum-Hörspiel.

    Besucherstatements

    "Ganz speziell, diese Art habe ich noch nie gesehen." (Dame, 60)

    "S'isch super gsii, sie (die Kinder) sind mucksmüüsli schtill gsii. E super Idee, emol öppis ganz anders." (Eltern mit Kindern)

    "Grossartig gemacht, auch das ganze Raumerlebnis, das man hat, ist grandios." (Mutter, 35)

    Impressum


    Visuelles Gedächtnis zur Schlossgeschichte

    Fotografien seit 1850

    Schloss Heidegg präsentiert im 5. Stock rund 170, zumeist zwischen 1850 und 1960 entstandene Fotografien aus dem Schlossarchiv. Viele dieser Lichtbilder sind hier seit 2020 erstmals öffentlich zu sehen. Ein weiterer Raum ist für eine stetig wachsende Zahl Heidegg-Fotos aus dem Publikum bestimmt.

    Forschungen zum Heidegger Fotoarchiv haben einen reichhaltigen Bestand an historischen Aufnahmen zutage gefördert. Die älteren stammen aus der Zeit der letzten privaten Besitzer, der Familie Pfyffer von Heidegg-Slidell. Von der Daguerreotypie um 1850 über Papierabzüge bis zu den ersten Farbdias um 1950 spiegeln sie facettenreich adliges Landleben. Familie und Gäste liessen sich in arrangierten Szenen und bereits in Schnappschüssen ablichten. Namhafte Fotografen wie Peter Kopp-Weber oder Emil Goetz hielten prunkvolle Pfyffer-Hochzeiten vor der Kapelle fest oder zeigten die Töchter hoch zu Pferd. Auch Bedienstete, Spaziergänge durchs Tobel, geselliges Beisammensein in den Gemächern und kolorierte Schlossansichten und Flugaufnahmen fehlen nicht. In vielen Fällen lassen sich gar, eine Rarität, Entstehungszeit und Namen der abgebildeten Personen ermitteln.
    Ab 1950 stiess Schloss Heidegg seine Tore als Museum und Veranstaltungsort für die Allgemeinheit weit auf. Bekannte Fotokünstler wie Ernst Brunner oder Franz Schneider hielten zauberhafte Impressionen und gekonnte Architekturbilder der Heidegg fest.


    Kinder-Estrich

    Ein Dachstock, von dem Kinder träumen.

    Der Ort des Schlossturms war früher Gerümpelkammer. Heute ist er bei jedem Wetter ein beliebter Ort zu aktivem Verweilen.

    Herzstück ist das Traumschloss mit Kugelbahn. Die vom Musiker und Erfinder Herbert Bättig, Zofingen, entwickelte Spielanlage für Kinder ist in ihrer Art einzigartig. Sie besteht aus drei elliptischen Ebenen, labyrinthischen Kriechgängen und einer geheimnisvoll leuchtenden, ausgeklügelten Kugelbahn. Kinder können in diesem Traumschloss vieles selber tun und immer wieder Neues entdecken: Gänge und Durchgänge erkunden, die Kugeln nach oben befördern und ihnen und den Klängen nachklettern, Wände versetzen...

    Zwei weitere spannende Elemente ergänzen die Kugelbahn: Die Kissenschlacht und die Softbausteine.

    Kinder-Estrich, Traumschloss mit KugelbahnInteraktive Kugelbahn, Kinder-Estrich Schloss Heidegg

    Arbeitszimmer des Drachenforschers

    Das Drachental Seetal hat 2018 seine Tore für Familien und Interessierte geöffnet. Seither können Sie sich im Seetal auf die Suche nach Drachenspuren begeben. Zum Beispiel und ganz besonders im Schloss Heidegg, im Arbeitszimmer des Drachenforschers Ambrosius Ferdinand Sigismund Maria von und zu Drachenfels. Hier ist der Sitz der Seetaler Hochschule für Drakologie.

    Die Geschichte vom Drachental ist als faszinierendes Bilderbuch erschienen im Baeschlin-Verlag: Dan Wiener, Andrey Fedorchenko: Die Seetaler Drachen-Saga. Ambrosius Ferdinand Sigismund Maria von und zu Drachenfels. Band 231. Erhältlich am Museumsshop und im Buchhandel.

    Kaum wurde die Seetaler Hochschule für Drakologie gegründet, zeigte eine internationale Forschergemeinschaft reges Interesse an der Geschichte und Gegenwart der Seetaler Wasser-, Feuer-, Luftflug- und Feld-Wald-Wiesendrachen.


    Sammlung Online

    Glanzlichter aus der Sammlung

    Auch ausserhalb der Öffnungszeiten können Sie hier online bemerkenswerte Museumsobjekte entdecken, darunter spannende Neuzugänge.

    Die Sammlung wurde zum grössten Teil von 1875 bis 1953 durch die Besitzerfamilie Pfyffer von Heidegg zusammengetragen. Hinzu kommen immer wieder erfreuliche Schenkungen.

    Sammlungskonzept Schloss Heidegg

    Die Porträtsammlung der Familie Pfyffer von Heidegg macht das Selbstverständnis und die Selbstdarstellung einer Schweizer Ratsfamilie anschaulich. Die meisten abgebildeten Objekte sind im Festsaal und im Wohnmuseum zu sehen. Im Festsaal sind sie heute als Ahnengalerie chronologisch gehängt.

    Im Wohnmuseum des 3. Obergeschosses zeigen Porträts Mitglieder des Zweigs Pfyffer von Heidegg, gemalt von den bedeutenden Luzerner Kunstmalern Joseph Reinhard um 1800, Xaver Schwegler in den 1870er Jahren sowie der Luzerner Porträtistin Mathilde de Weck-Mayr von Baldegg um 1900.

    Im Schlossturm treffen Sie unter anderen alte Luzerner Möbel an. Die letzten Familienmitglieder Pfyffer waren stolz auf ihre Sammlung und konnten durch Verkäufe von Spitzenstücken in der Zwischenkriegszeit und während des Zweiten Weltkriegs finanzielle Engpässe überbrücken. Schloss Heidegg ist eines von wenigen Häusern im Kanton Luzern, das patrizische Wohnkultur bewahrt und zeigt. Eine Verpflichtung in einer Zeit, die historischen Möbeln in modern konzipierten Wohnungen kaum mehr einen Platz zugesteht. Literatur: Walter R.C.Abegglen und Sibylle E. Burckhardt: Das Luzerner Möbel, von der Spätrenaissance bis zum Biedermeier, Verlag Pro Libro, Luzern 2010. Erhältlich am Shop.

    Jüngste Schenkungen sind das Porträt des Herrn zu Heidegg Heinrich III. von Fleckenstein und eine französische Kommode aus dem Nachlass der 1953 verstorbenen Mathilde von Glutz.

    Credits: Porträts Gregor Meier, Merenschwand, Möbel Daniel Meyer, Luzern, übrige Objekte Schlossarchiv. Reproduktion nur mit vorgängiger schriftlicher Bewilligung des Schlosskurators und Quellenangabe Sammlung Schloss Heidegg.