Kaum irgendwo im Kanton Luzern ist der Wohnkultur einer ehemaligen Patrizierfamilie so eindrücklich zu begegnen wie auf Schloss Heidegg. Ab 29. April 2023 heissen wir Sie willkommen mit einem grundlegend neu inszenierten Wohnmuseum.
Über den Projektfortschritt orientieren wir Sie hier im Laufe des Winters.
Finanzierungspartner:
Albert Koechlin Stiftung AKS
Kanton Luzern Swisslos
Ernst Göhner Stiftung
P. Herzog-Stiftung
Josef Müller Stiftung Muri
Kulturförderfonds Region Seetal
eine schweizerische Stiftung
Informationen zum Wohnmuseum (Stand 2022):
Das Wohnmuseum im 3. Obergeschoss orientiert sich am Zustand von 1912, als Baronin Caroline Pfyffer-Slidell das Schloss aufwändig renovieren, möblieren und modernisieren liess. Die Möbel und Gemälde stammen aus dem 17. bis 20. Jahrhundert.
Ihre Begleiter im Wohnmuseum: Porträt-Quiz, Porträtführer, Infostelen mit Möbelgeschichten, Führer in Leichter Sprache.
Starten Sie Ihren Schlossbesuch mit einer geheimnisvollen Inszenierung zur Schlossgeschichte.
"Ganz speziell, diese Art habe ich noch nie gesehen." (Dame, 60)
"S'isch super gsii, sie (die Kinder) sind mucksmüüsli schtill gsii. E super Idee, emol öppis ganz anders." (Eltern mit Kindern)
"Grossartig gemacht, auch das ganze Raumerlebnis, das man hat, ist grandios." (Mutter, 35)
Forschungen zum Heidegger Fotoarchiv haben einen reichhaltigen Bestand an historischen Aufnahmen zutage gefördert. Die älteren stammen aus der Zeit der letzten privaten Besitzer, der Familie Pfyffer von Heidegg-Slidell. Von der Daguerreotypie um 1850 über Papierabzüge bis zu den ersten Farbdias um 1950 spiegeln sie facettenreich adliges Landleben. Familie und Gäste liessen sich in arrangierten Szenen und bereits in Schnappschüssen ablichten. Namhafte Fotografen wie Peter Kopp-Weber oder Emil Goetz hielten prunkvolle Pfyffer-Hochzeiten vor der Kapelle fest oder zeigten die Töchter hoch zu Pferd. Auch Bedienstete, Spaziergänge durchs Tobel, geselliges Beisammensein in den Gemächern und kolorierte Schlossansichten und Flugaufnahmen fehlen nicht. In vielen Fällen lassen sich gar, eine Rarität, Entstehungszeit und Namen der abgebildeten Personen ermitteln.
Ab 1950 stiess Schloss Heidegg seine Tore als Museum und Veranstaltungsort für die Allgemeinheit weit auf. Bekannte Fotokünstler wie Ernst Brunner oder Franz Schneider hielten zauberhafte Impressionen und gekonnte Architekturbilder der Heidegg fest.
Ein Dachstock, von dem Kinder träumen.
Der Ort des Schlossturms war früher Gerümpelkammer. Heute ist er bei jedem Wetter ein beliebter Ort zu aktivem Verweilen.
Herzstück ist das Traumschloss mit Kugelbahn. Die vom Musiker und Erfinder Herbert Bättig, Zofingen, entwickelte Spielanlage für Kinder ist in ihrer Art einzigartig. Sie besteht aus drei elliptischen Ebenen, labyrinthischen Kriechgängen und einer geheimnisvoll leuchtenden, ausgeklügelten Kugelbahn. Kinder können in diesem Traumschloss vieles selber tun und immer wieder Neues entdecken: Gänge und Durchgänge erkunden, die Kugeln nach oben befördern und ihnen und den Klängen nachklettern, Wände versetzen...
Zwei weitere spannende Elemente ergänzen die Kugelbahn: Die Kissenschlacht und die Softbausteine.
Das Drachental Seetal hat 2018 seine Tore für Familien und Interessierte geöffnet. Seither können Sie sich im Seetal auf die Suche nach Drachenspuren begeben. Zum Beispiel und ganz besonders im Schloss Heidegg, im Arbeitszimmer des Drachenforschers Ambrosius Ferdinand Sigismund Maria von und zu Drachenfels. Hier ist der Sitz der Seetaler Hochschule für Drakologie.
Die Geschichte vom Drachental ist als faszinierendes Bilderbuch erschienen im Baeschlin-Verlag: Dan Wiener, Andrey Fedorchenko: Die Seetaler Drachen-Saga. Ambrosius Ferdinand Sigismund Maria von und zu Drachenfels. Band 231. Erhältlich am Museumsshop und im Buchhandel.
Kaum wurde die Seetaler Hochschule für Drakologie gegründet, zeigte eine internationale Forschergemeinschaft reges Interesse an der Geschichte und Gegenwart der Seetaler Wasser-, Feuer-, Luftflug- und Feld-Wald-Wiesendrachen.
Auch ausserhalb der Öffnungszeiten können Sie hier online bemerkenswerte Museumsobjekte entdecken, darunter spannende Neuzugänge.
Die Sammlung wurde zum grössten Teil von 1875 bis 1953 durch die Besitzerfamilie Pfyffer von Heidegg zusammengetragen. Hinzu kommen immer wieder erfreuliche Schenkungen.
Sammlungskonzept Schloss Heidegg
Die Porträtsammlung der Familie Pfyffer von Heidegg macht das Selbstverständnis und die Selbstdarstellung einer Schweizer Ratsfamilie anschaulich. Die meisten abgebildeten Objekte sind im Festsaal und im Wohnmuseum zu sehen. Im Festsaal sind sie heute als Ahnengalerie chronologisch gehängt.
Im Wohnmuseum des 3. Obergeschosses zeigen Porträts Mitglieder des Zweigs Pfyffer von Heidegg, gemalt von den bedeutenden Luzerner Kunstmalern Joseph Reinhard um 1800, Xaver Schwegler in den 1870er Jahren sowie der Luzerner Porträtistin Mathilde de Weck-Mayr von Baldegg um 1900.
Im Schlossturm treffen Sie unter anderen alte Luzerner Möbel an. Die letzten Familienmitglieder Pfyffer waren stolz auf ihre Sammlung und konnten durch Verkäufe von Spitzenstücken in der Zwischenkriegszeit und während des Zweiten Weltkriegs finanzielle Engpässe überbrücken. Schloss Heidegg ist eines von wenigen Häusern im Kanton Luzern, das patrizische Wohnkultur bewahrt und zeigt. Eine Verpflichtung in einer Zeit, die historischen Möbeln in modern konzipierten Wohnungen kaum mehr einen Platz zugesteht. Literatur: Walter R.C.Abegglen und Sibylle E. Burckhardt: Das Luzerner Möbel, von der Spätrenaissance bis zum Biedermeier, Verlag Pro Libro, Luzern 2010. Erhältlich am Shop.
Jüngste Schenkungen sind das Porträt des Herrn zu Heidegg Heinrich III. von Fleckenstein und eine französische Kommode aus dem Nachlass der 1953 verstorbenen Mathilde von Glutz.
Credits: Porträts Gregor Meier, Merenschwand, Möbel Daniel Meyer, Luzern, übrige Objekte Schlossarchiv. Reproduktion nur mit vorgängiger schriftlicher Bewilligung des Schlosskurators und Quellenangabe Sammlung Schloss Heidegg.